Wer hätte gedacht, dass ein Deutscher Schäferhund und ein Italienisches Windspiel so viele Gemeinsamkeiten haben? In unserem letzten gemeinsamen Beitrag stellten Sabrina vom wunderschönen Hundeblog “Die tut nichts” und ich fest, dass wir beide zwei Mäklerinnen zu Hause sitzen haben. Alle 8 erprobten Hilfestellungen bei mäkelnden Hunden (und noch viel mehr) findet Ihr hier.
Sabrina und ich hatten soviel Spaß bei unserem ersten gemeinsamen Beitrag, dass wir uns ganz schnell wieder zusammengefunden haben, um einen weiteren Beitrag zu verfassen. Bei unserem kleinen Brainstorming (ich muss zugeben den größten Anteil daran hatte Sabrina, vielen Dank!) haben wir herausgefunden, dass Queen und Lola beide gut alleine zu Hause bleiben können. Wir sind sehr gespannt, welche Gemeinsamkeiten wir noch entdecken 😉
Wir möchten Euch in diesem Beitrag erzählen, wie wir unsere beiden Hunde an das Alleinbleiben gewöhnt haben und Euch 8 Tipps für einen entspannten Hund “allein daheim” an die Hand geben.
Lola
In unserer Wohnung haben wir eine Wendeltreppe zu unserer Galerie, welche Lola nur nach oben gehen darf, da der Weg abwärts viel zu gefährlich wäre (runter wird sie immer getragen). Aus diesem Grund habe ich unser Arbeitszimmer in ein Hundezimmer umfunktioniert, damit Lola in diesem Zimmer (und nur in diesem) bleiben kann, wenn sie mal alleine sein muss. Ich hätte keine ruhige Minute, wenn sich Lola alleine frei in unserer Wohnung bewegen könnte.
Das Zimmer habe ich so gestaltet, dass alle Schränke bis zum Boden gehen und keine Kabel herumliegen, also soweit möglich hundesicher. Im Zimmer steht ein Körbchen und natürlich immer Wasser. Kauknochen oder Spielzeug überlasse ich ihr nicht alleine, da ich Angst habe sie könne sich daran verletzten oder etwas verschlucken.
Begonnen habe ich mit dem Training für das Alleinbleiben als sie zwei bis drei Wochen bei uns war. Ich habe sie in das Zimmer gelockt und bin kurz rausgegangen. Als das nach mehreren Versuchen und Tagen gut geklappt hat, habe ich die Türe geschlossen und bin wieder hineingegangen, als sie sich komplett still verhalten hat. Die Zeitspannen habe ich von Mal zu Mal erhöht. Diese Übung habe ich jeden Tag einmal gemacht. Als auch dies gut klappte, habe ich die Wohnung komplett verlassen und bin dann wieder hineingegangen. Auch hier habe ich die Zeitspanne jedes Mal ein wenig verlängert. Wichtig ist, die Tür erst zu öffnen, wenn der Hund ruhig ist.
Und dann kam der große Tag. Ich bin zum ersten Mal einkaufen gegangen und Lola war ca. eine dreivierte Stunde alleine. Es war nicht wirklich ein ruhiger Einkauf für mich und ich habe bestimmt die Hälfte vergessen 😉 Als ich dann zu Hause endlich die Zimmertür öffnen durfte, schaute mich eine total verschlafene Lola mit einem fragenden Blick an: “Was machst Du denn schon wieder hier?” Also, alle Aufregung umsonst 😉
Lola muss im Schnitt einmal die Woche alleine zu Hause bleiben, nämlich wenn ich Einkaufen gehe. Da kennt sie die Prozedur und liegt meist schon in ihrem Körbchen in ihrem Zimmer, bevor ich überhaupt die Schuhe angezogen habe. Ab und zu ist sie abends alleine und auch das meistert sie klasse :).
Queen
Queen hat keine Probleme damit alleine zu bleiben. Ich habe sehr früh damit angefangen, immer mal wieder aus dem Raum heraus zu gehen und die Tür hinter mir zu schließen. Hierbei habe ich die Zeitspanne nach und nach vergrößert.
Irgendwann war es dann soweit und ich habe sie das erste Mal allein in der Wohnung gelassen. Zunächst blieb sie in dem Raum, wo auch ihr Körbchen und ihr Wassernapf steht. Aber bereits nach wenigen Versuchen habe ich alle Türen aufgelassen. Queen hat noch nie etwas kaputt gemacht, sodass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn sie die gesamte Wohnung für sich hat. Zudem haben wir keine Treppenstufen in der Wohnung, sodass sie sich auch nicht verletzen kann.
Bevor ich sie alleine lasse, gehe ich immer mit ihr raus. Je länger sie alleine bleiben muss, je länger sind wir draußen, denn Müdigkeit vereinfacht das Alleine bleiben. Außerdem bekommt Queen immer eine Kleinigkeit zu Knabbern oder einen gefüllten Kong, sodass kein Trennungsschmerz entsteht.
In der Regel geht es uns wie Julia. Entweder schläft sie, wenn ich nach Hause komme oder sie hat mich schon gehört und bringt mir Spielzeug zur Tür.
Ich versuche es normalerweise zu vermeiden, dass Queen alleine bleiben muss. Daher nehme ich sie überall mit hin, wo sie mitkommen darf. Ganz verhindern lässt sich das natürlich nicht, daher ist es wichtig das Allein sein früh zu üben. Niemand möchte, dass sein Hund gestresst ist oder leidet und anfängt zu jaulen oder Dinge zerstört.
Und daher sind hier unsere 8 Tipps für ein entspanntes Allein bleiben:
von Julia:
- Baut das Alleinbleiben ganz langsam auf (so wie ich es oben schon beschrieben habe) und überstürzt nichts dabei.
- Schafft dem Hund einen Raum, in welchem er sich wohl fühlt und welcher hundesicher gemacht ist. Mein Gefühl sagt mir, dass Lola sich viel mehr alleine fühlen würde, wenn sie sich in der ganzen Wohnung aufhalten dürfte.
- Betretet nur den Raum, wenn der Hund sich vollkommen still verhält. Eine Reaktion auf ein Weinen oder Kratzen würde Euren Hund in seinem Verhalten bestätigen und zu weiterem Weinen oder ähnlichem führen.
- Bei Lola klappt es gut, dass sie schon weiß, dass sie jede Woche um die gleiche Zeit alleine bleiben muss. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass eine gewisse Routine dazu führen kann, dass ein Hund nur zu dieser Zeit entspannt alleine bleibt, spontan aber nicht mehr. Daher baut gerade am Anfang öfter mal ein “spontanes” Alleinbleiben ein.
von Sabrina:
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Stillt alle Grundbedürfnisse des Hundes bevor er alleine bleiben muss. Der Hund sollte also draußen gewesen sein und die Chance gehabt haben, sich auszupowern. Zudem sollte der Hund nicht durstig oder hungrig zurückgelassen werden. Wasser sollte selbstverständlich zur Verfügung stehen
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Vielen Hunden hilft es, wenn sie eine Beschäftigung bekommen. Hier eignet sich ein gefüllter Kong oder ein Futterball, sodass der erste Trennungsschmerz schnell überwunden ist
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Falls der Hund Probleme damit haben sollte, allein zu bleiben, so sollte man sich nicht großartig verabschieden und auch nicht überschwänglich begrüßen. Das vermittelt dem Hund das Gefühl, dass etwas Besonderes passiert, wofür sich der Zweibeiner anschließend entschuldigt. Also lieber ganz neutral die Wohnung verlassen und erst dann begrüßen, wenn sich der Hund wieder beruhigt hat
Es war mir eine große Freude diesen Artikel mit dir zu schreiben <3
Vielen Dank 🙂
Sanfte Flauschies Lola und Queen,
da habt ihr aber Glück, dass ihr nur immer so kurz alleine bleiben müsst. Mein Frauli hat mir schon früh beigebracht, dass ich zeitweise auch länger alleine bleiben muss.
Davor wird Gassi gegangen und dann bekomm ich noch was zu Futtern. Tja, dann geht Frauli arbeiten und ich verkrümel mich erstmal ins Bett oder auf die Couch. Gegen Mittag kommt dann der Gassidienst oder Frauchen. Jedenfalls bin ich dann eine gute Weile ordentlich beschäftigt und hinterher froh, wenn ich wieder ne Runde schlafen kann. Am Abend wenn Frauli wieder kommt, dann ist volles Programm angesagt.
Gassi, Suchspiele, Training, Futtern, Spielen, Kuscheln… solange ich möchte und ich möchte viel. Frauli widmet mir dann ihren gesamten Abend und die Wochenenden sind auch mir. Jawoll! Aber wir zwei haben uns arrangiert und derzeit hab ich den Himmel auf Erden, ich bin überhaupt nicht alleine, sondern immer bei Fraulis Eltern. Das ist soooo schön.
Queen, mir ist aufgefallen, dass wir viele gleiche Spielsachen haben… außerdem hast du ähnlich viele. Dein Frauli hat wohl auch ein Faible für immer das Schönste und Neuste fürs Hundetier 😉 Da weiß man doch gleich, wofür Frauli das schwer erarbeitete Geld ausgeben kann. *grins*
Flauschige Umpfötelung
Shiva
Liebe Shiva,
wie schön, dass Du momentan nicht alleine bleiben musst, aber auch echt klasse, dass Du das zu anderen Zeiten so entspannt meisterst 🙂
Ich habe auch einiges an Spielzeug, nur Frauli versteckt die immer vor mir…so eine Gemeinheit 🙁
Hab eine wunderschönes Wochenende und ganz liebe Grüße
Deine Lola
Das ist wirklich ein schöner Artikel von Euch beiden! Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass ich dieses Thema auch unbedingt nochmal aufgreifen sollte. Rico ist nun 16 Monate alt und bei uns hat das mit dem alleine bleiben länger gedauert. In der Anfangszeit habe ich mich oft gefragt ob ich etwas falsch gemacht habe. Tausend Ratgeber habe ich gewälzt und mir wirklich Sorgen gemacht ob Rico es je schaffen würde mehr als 30min allein zu bleiben. Heute weiss ich, dass er einfach noch nicht so weit war, was sicherlich auch daran lag dass Rico viel Nähe gesucht hat und wir ihm die auch gegeben haben und dadurch er das allein bleiben nicht gut fand.
Wenn andere Besitzer mit in der Hundeschule erzählt haben, dass ihr Hund schon 2 Stunden allein bleiben kann, war ich total unsicher weil Rico es eben noch nicht konnte. Ich habe alle Regeln beachtet (kein TamTam machen, langsam steigern, den Hund auslasten, nur einen Raum zum allein bleiben etc.) und trotzdem gab es immer wieder Rückfälle. In der Pubertät hat er dann Bücher zerfleddert oder eben geweint wenn ich nicht da war.
Ich kann mich immer nur wieder darüber freuen, dass ich im ersten Jahr durchgängig zuhause sein konnte und Rico die Zeit geben konnte, die er braucht. Die Vorstellung einen Welpen in 6 Wochen Urlaub ans Alleinbleiben (oder das Büro) zu gewöhnen löst bei mir immer noch Unbehagen aus. Jetzt ist er soweit dass er mit ins Büro kann und selbst mit seinen 15 Monaten hat er noch Tage wo er unruhiger und quengeliger ist aber vor einem Dreiviertel Jahre wäre das undenkbar gewesen. Mir ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, als das Alleinbleiben geklappt hat. So hat wohl jeder Hund seine Baustellen und dafür haben wir sonst kaum etwas woran wir arbeiten müssen. Rico ist einfach das freundlichste, liebevollste Geschöpf auf Erden (ja ja sagt jeder von seinem Hund :).
Liebe Grüße Rico und beccs
Liebe Beccs,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar, der bestimmt vielen Mut macht, nicht aufzugeben. Ich finde es richtig klasse, dass Du Dich dem Tempo Deines Hundes angepasst hast, denn jede Fellnase ist ein Individuum. Oft ist es wirklich wichtig auf seinen Bauch zu hören 🙂 Wäre Lola damals, als ich das erste Mal vom Einkaufen zurück gekommen bin, nicht so entspannt gewesen, wäre ich wieder einige Schritte zurück gegangen, und hätte es wieder langsam aufgebaut.
Habt ein wunderbares Wochenende Ihre beiden!
Ganz liebe Grüße
Julia und Lola
Ein wunderschöner Artikel. Die Tipps sind leicht umzusetzten und werden einem Hundeanfänger bestimmt gute Dienste leisten. Charly ist von Anfang an das alleine sein gewöhnt. Natürlich haben wir das am Anfang geübt, genau wie bei Lola. Ich finde es total süß, dass du ihr eigens ein Hundezimmer eingerichtet hast. Und das Körbchen sieht sooo bequem aus.
Liebe Grüße
Sonja und Charly
Vielen lieben Dank 🙂
Ohja, ist auch ihr allerliebstes Lieblingskörbchen 😀
Ganz liebe Grüße
Julia
Eine super Hilfestellung zum erfolgreichen alleine bleiben.
Bei uns ist es auch so, dass die Muckels nicht die komplette Wohnung zur verfügung haben. Nicht weil ich Angst habe das sie etwas kaputt machen könnten (was sie noch nie gemacht haben), sondern weil vor allem Sam damit überfordert wäre, da er sonst das Gefühl hat er muss auf alles aufpassen.
Also sind das Wohnzimmer und die Schlafzimmer tabu wenn wir nicht da sind, Küche, Flur und Badezimmer bleiben wiederum offen. Klappt bei uns super. Und ich lasse immer das Radio an, da es bei uns eigentlich nie absolut ruhig ist wenn wir zu Hause sind, ich habe das Gefühl das sie so eher entspannen können und sich nicht so “alleine” fühlen (kommt allerdings wohl auch auf den Sender an 😉 Würde da etwas ruhiges empfehlen)
Liebe Grüße
Jasmin mit Nora, Rico und Sam
Liebe Jasmin, liebe Muckels (sehr süßer Kosename 🙂 )
vielen lieben Dank für den klasse Tipp mit dem Radio. Das gehört auf jeden Fall in die Liste 🙂
Ganz liebe Grüße
Julia und Lola
Hallo Julia und Sabrina 🙂
Hier ist’s ähnlich wie bei Beccs.
Yumo kommt mit dem Allein Bleiben leider noch gar nicht klar, obwohl wir schon gefühlt 100.000 Tipps und Tricks ausprobiert haben.
Er ist jetzt 9 Monate alt und ich bin schon froh, wenn ich in den Keller gehen darf, ohne dass er das Heulen anfängt 😉
Zum Glück bin ich momentan fast nur zuhause und er ist nicht dazu gezwungen, allein zu bleiben.
Trotzdem üben wir weiter, vielleicht funktioniert es ja irgendwann!
Immerhin können wir uns meistens (wir erleben durchaus Rückschläge) ohne Probleme im Rest des Hauses aufhalten (Keller, Wohnung meiner Schwiegermutter), ohne dass Yumo durchdreht. Er merkt es aber sofort, wenn wir richtig “Gehen” – dann fängt er an zu heulen und hört erst auf, wenn wir das Haus wieder betreten, bzw. mit dem Auto in die Einfahrt fahren.
Er macht nichts kaputt, aber für ihn ist es halt immer der pure Stress!
Mal sehen, wie sich das noch entwickelt 🙁
Hallo Ihr Lieben,
ohje, das hört sich noch nicht so gut an, aber haltet durch, Ihr schafft das, ganz bestimmt 🙂
Wir drücken Euch ganz fest Daumen und Pfötchen 🙂
Ganz liebe Grüße
Julia und Lola