[eDgars Kolumne] Hitzschlag

eDgar's Kolumne Hundeblog miDoggy
Moin, ick bin´t Eua eDgar.
Heut ma mit watt ernstet.
Wie Ihr sichalich mitbekomm habt, war eena von meene Kumpels dolle krank. Is aba grad nochma jut jejangen un nu springta wieda lustich durch die Jejend.
Watt passiert war?
Hitzschlach.
Un nee, der lag weda in die pralle Sonne, noch hat der Sport jemacht oda war im abjestellten Auto zurückjelassen…un trotzdem.
Dit jeht manchma schnella als de kieken kannst un als de denkst sowieso…
Un weil uns dit ziemlich dolle un sehr mitjenommen hat, hab ich dit Frauchen jebeten ma allet niedazuschreiben, watt die so im Laufe die Jahre jelernt hat um u.a. so watt zu vameiden.
Achtung ville Text, der sich aba lohnen tut!!
Jeht los:

Ein Hitzschlag ist ein vermeidbarer Notfall!

Ein Hitzschlag ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch Überhitzung des gesamten Körpers ausgelöst wird. Wenn nur der Kopf- und Nackenbereich betroffen sind, dann spricht man von einem Sonnenstich.
Es wird zwischen klassischem und anstrengungsbedingtem Hitzschlag unterschieden. Der klassische Hitzschlag wird bereits durch eine zu hohe Umgebungstemperatur ausgelöst, der anstrengungsbedingte entsteht durch schwere körperliche Belastung.
In beiden Fällen führt die massive Überschreitung der  Wärmeabgabekapazität des Hundekörpers zum Hitzschlag, ab einer Körpertemperatur von 43° C kommt es zur Gerinnung von Eiweißstoffen im Körper und es besteht Lebensgefahr.

Woran erkenne ich einen Hitzschlag?

  • starkes Hecheln, beschleunigter Herz- und Pulsschlag
  • schnelle flache Atmung
  • glasiger Blick, eingefallen wirkende Augen,
  • erhöhte Körpertemperatur (über 40°C)
  • Schleimhäute hellrot, die Zunge und Innenseite der Ohren hingegen tiefrot
  • Erschöpfung
  • Bewusstseinsstörungen: Tier reagiert auf direkte Ansprache schlecht oder überhaupt nicht; bewegt sich schwankend fort oder lässt sich einfach fallen, taumelnder Gang, Gleichgewichtsstörungen
  • Erbrechen/ Durchfall
  • Bei NICHTBEHANDLUNG der o.g. Erstsymptome:

Verfärben sich die Schleimhäute bläulich, es kommt zu Zittern des gesamten Körpers und Krämpfen, gefolgt von: Bewusstlosigkeit,  Koma,  Tod

Was ist zu tun?

  • Verbringe das Tier sofort an einen kühlen und schattigen Platz
  • Führe die Abkühlung konsequent eine halbe Stunde wie folgt durch: kühle beginnend an den Beinen, dann langsam den Rumpf und zuletzt der Kopf  langsam ab . Am besten mit einem Wasserschlauch/Dusche (langsam laufend, kein Sprühkopf). Alternativ kannst Du  natürlich auch mit feuchten Tüchern arbeiten. Wichtig ist, dass immer zuerst die äußeren Gliedmaßen heruntergekühlt werden, bevor die Tücher auf den ganzen Hund gelegt werden!
  • Lege dem Tier einen Eisbeutel (in ein Tuch gewickelt) von oben auf den Kopf und Nacken.
  • Falls vorhanden, kann auch zusätzlich ein Ventilator (oder ein auf „kalt“ gestellter Fön) eingesetzt werden, um die warme Luft abzuleiten und den Körper zu kühlen.
  • Kontrollieren die Körpertemperatur mit einem handelsüblichen, digitalen Fieberthermometer alle 5 Minuten (am Po).
  • Innerhalb von 30-60 Minuten sollte eine Abkühlung des Hundes auf eine Körpertemperatur von 39,4 °C, danach dann die aktive Kühlung beenden, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
  • Biete dem Tier Wasser (handwarm!) zum Trinken an, wenn er ansprechbar und bei Bewusstsein ist. Bitte NIEMALS einem bewusstlosen  Hund, der nicht schlucken kann, Wasser einflößen!
  • Bitte vermeide jeden weiteren Stress für das Tier.
  • Beim Transport zum Tierarzt – Eisbeutel und Tücher mitnehmen, besser ist es den Tierarzt nach Hause rufen
  • Wichtig! Viele Hunde benötigen bei einem Hitzschlag dringend Infusionen und gegebenenfalls weitere Medikamente. Es kann u.U. zu Komplikationen kommen wie z.b. Blutgerinnungsstörungen, Nierenschäden und Hirnödem. Daher sollte der Hund in den ersten 24-48 Stunden von einem Tierarzt untersucht werden!

 Wie kann ich vorbeugen?

  • Verlege die Spaziergänge in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • Vermeide ausgedehnte Spaziergänge, zusätzliche körperliche Anstrengung, Transport in nichtklimatisierten Fahrzeugen in der Mittags- und Nachmittagshitze.
  • Sportliche Belastungen wie Joggen, das Nebenherlaufen beim Radfahren, wildes Herumtollen mit anderen Hunden müssen in den heißen Stunden des Tages bzw. in der Sonne ganz unterbleiben.
  • Lasse Deinen Hund niemals in der prallen Sonne zurück, auch nicht nur für 5 Minuten!
  • Hab stets genügend Wasser dabei (oder Geld um welches zu kaufen)! Für Dich selbst und Deinen Hund.
  • schafft Hunden mit langem, sehr dichten Fell in den Sommermonaten ein Kurzhaarschnitt Erleichterung
  • Auch wenn es etwas abkühlt, sollte der Hund beim Spielen und Toben Ruhepausen und einen Schattenplatz und genügend frisches Trinkwasser zur Verfügung haben
  • Weitere Gefahren lauern: in Wintergärten am Haus, Gewächshäusern, Autos, Wohnmobilen, zu engen, schlecht belüfteten Hundeboxen etc.
  • Sorge stets und zu jedem Zeitpunkt dafür, dass Dein Hund in den Schatten kann.
  • Im Fachhandel erhältliche Kühlwesten für Hunde können bei sachgemäßer Anwendung Linderung schaffen bzw. dem Überhitzen vorbeugen.

 Was Du noch wissen solltest:

Hunde sind keine Menschen – ihre Temperaturregulierung funktioniert anders als bei uns und ist vor allem bei Hitze weniger effizient.

Hunde können nicht schwitzen. Sie besitzen nur eine geringe Anzahl an Schweißdrüsen an der Unterseite der Pfoten und am Nasenspiegel, diese  reichen für eine effektive Thermoregulation bei weitem nicht aus.

Also regulieren  Hunde ihre Körpertemperatur durch direkte Wärmeabgabe mittels Hecheln. D.h. die angestaute Körperwärme wird nach außen abgegeben wird, hierbei verdunsten Speichel und Sekrete der Maulschleimhäute und des Atmungstrakts.
Das funktioniert aber auch nur solange, wie dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung steht, um den beim Hecheln entstandenen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.

Werden jedoch die Kompensationsgrenzen des Hundes durch die Umgebungstemperatur oder körperliche Anstrengung  überschritten, kann es sehr schnell einem Hitzschlag kommen.
Schon ab einer Außentemperatur von ca. 28-30 C°  reicht der o.b. Mechanismus nicht mehr aus und die Körpertemperatur des Hundes beginnt zu steigen.

Langes, sehr dichtes Fell, dunkle Fellfarbe, feuchte Umschläge und Tücher, die nicht rechtzeitig gewechselt werden, begünstigen die Entstehung von Stauwärme und somit einen Hitzschlag.
Auch gibt es einige Hunderassen, die auf Grund ihrer rassetypischen Eigenschafften eher anfällig sind als andere. Dazu gehören u.a. Kurznasen  wie z. B. englische und französische Bulldoggen,  Mops oder Pekinesen, aber auch Labrador  und Golden Retriever, Malinois, sowie auf Hochleistung gezüchtete Windhundrassen wie Greyhound, Saluki oder Afghanischer Windhund.

Auch wenn ich diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen verfasst habe, können sich immer kleine Fehler einschleichen oder Angaben stellen nicht mehr den aktuellen wissenschaftlichen Stand dar. Auch  ersetzen sie NICHT den Rat fachkundiger Tierärzte. Ich übernehme keine Verantwortung für deren Richtigkeit, alle Angaben sind ohne Gewähr.  Eure Susanne von StresslessDogs

Puuuuuh! Janz schön umfangreich jeworden.
Aba is ja och wichtich zu wissen, denn wie dit Fuxi in der Kleene Prinz von Antoine de Saint-Exupery (dit Frauchen un meen Lieblings-hör-buch) schon wußte:
“Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.”
Stimmt dit übahaupt? Weil eijentlich leben die meisten Zweebeena doch eh nicht danach oda?
Wie sehr ihr dit?
Nachdenklichen un hitzschlagfreien Restsomma jewünscht….
Eua eDgar

 


Der Text und die Bilder wurden uns von Susanne zur Verfügung gestellt. Vielen Dank ♥



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